Bettler

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Keyword: Bettler

Links: Askese, Barmherzigkeit, Buddhismus, Einsiedler, Arm, Armut, Schatten

Definition: Bettler (betteln mhd. betelen, ahd. betalon= wiederholt bitten) sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt durch Almosen bestreiten.

Information: Ursachen für das Betteln sind vor allem Arbeitslosigkeit, Unfälle und soziale Ausgliederung. Der Bettler steht außerhalb des gesellschaftlichen Lebens, am untersten Ende der traditionellen gesellschaftlichen Pyramide (Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann), er kann aber auch, vor allem, wenn das Dasein als Bettler selbst gewählt wurde, eine eigene Würde haben, wie bei welt- und besitzverachtenden christlichen oder buddhistischen Bettelmönchen und Einsiedlern, die die konsequente Abkehr vom bürgerlichen Leben zum Ideal erklären.

Angehörige von Bettelorden sollen sich nur von Spenden ernähren. Traditionell nehmen sich Kirchen der Bettler an. Aus religiöser Sicht ist das Verpflegen, Unterstützen und Beherbergen von Armen, Schwachen und Kranken ein Zug der Barmherzigkeit. Heilige, wie St. Martin, der seinen Mantel teilt, werden gerne in Gesellschaft von Bettlern dargestellt. Attribute des Bettlers sind der Bettelstab und der Bettelsack.

Interpretation: Bettler können auf subjektstufiger Sichtweise Persönlichkeitsanteile symbolisieren, mit denen sich ein Mensch nicht identifizieren kann, die er ablehnt, abwertet, vernachlässigt, in seinen Schattenbereich verdrängt, die nicht mitleben dürfen und somit "verarmen" müssen. Ihre Integration könnte aber wichtige Einsichten mit sich bringen und zu einer Erweiterung des Bewusstseins wie der Persönlichkeit führen.

Literatur: Standard

Autor: N. N.