Schaukel
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Definition: Die Schaukel ist ein an zwei Seilen oder Ketten aufgehängter Sitz, auf dem man sich hin und her schwingen kann, als Spielgerät ist sie insbesondere bei Kindern beliebt.
Information: Die Bewegung der Schaukel erreicht die schaukelnde Person durch Gewichtsverlagerungen und Streck- und Beugebewegungen von Armen und Beinen. Beim Schaukeln schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, wodurch der Schaukelnde nach einiger Zeit in eine Art Trance gerät.
Interpretation: In den 1950er-Jahren kam die Hollywoodschaukel, eine überdachte und gepolsterte Gartenschaukel, die nur leicht in Schwingung versetzt werden kann, in Europa in Mode. Sie wurde zum Inbegriff moderner und mondäner Freizeitgestaltung zur Zeit des Wirtschaftswunders. Der Schaukelstuhl steht auf gebogenen Kufen, in ihm können ebenfalls leichte Schaukelbewegungen ausgeführt werden, die insbesondere bei Demenzkranken zu einer körperlichen Stimulation und Beruhigung führen. Die beruhigende Wirkung wird durch Stimulation des Gleichgewichtsorgans erzielt, ein ähnlicher Effekt wie bei kleinen Kindern, die in einer Wiege geschaukelt werden.
Die Redewendung wir werden die Sache schon schaukeln, d. h. die Sache in Ordnung bringen, regeln, beruht auf dem Vergleich mit dem Kind in der Wiege, das durch die gleichförmige Bewegung beruhigt wird und einschläft. In verschiedenen Kulturen (Südostasien, Griechenland, Spanien) ist die Schaukeln ein Fruchtbarkeitssymbol, sie steht in Zusammenhang mit dem Zu- und Abnehmen des natürlichen Wachstums, aber auch mit den Bewegungen der Sexualität. Vor allem in Indien symbolisiert sie den Auf- und Untergang der Sonne, den Rhythmus der Jahreszeiten und den ewigen Kreislauf von Tod und Geburt. Das Schaukeln einer Wiege oder eines Stuhles ist auch ein Bild für das Auf und Ab des Lebens.
Literatur: Standard
Autor: N. N.