Orange (Farbe): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Orange (Farbe)

Links: Feuer, Frucht, Gelb, Licht, Rot, Sonne

Definition: Die Farbe Orange, die aus einem Zwischenton von Gelb zu Rot besteht, wurde nach der Zitrusfrucht Orange benannt..

Information: Keine

Interpretation: Zur Farbe Orange (in den Nuancen zwischen Gelb-Rot und Rot-Gelb) stellt sich oft als erste Assoziation die gleichnamige Frucht, die reife, saftig-süße Orange oder Apfelsine ein, die eine gewisse Fülle des Lebens, Sinnenfreude und Sonnenwärme verkörpern und symbolisieren kann. Die psychologische Wirkung dieser Farbe leitet sich von ihrer Erfahrbarkeit an reifen Früchten und warmem Sommerlicht ab.

Die Skala des Orange beschreibt Goethe in der Farbenlehre so: „Da sich keine Farbe als stillstehend betrachten lässt, so kann man das Gelbe sehr leicht durch Verdichtung und Verdunkelung ins Rötliche steigern und erheben. Die Farbe wächst an Energie und erscheint im Rotgelben mächtiger und herrlicher."

Orange vereinigt die Leuchtkraft des Gelb mit der Vitalität des Rot. So vermag es andere Farben zu überstrahlen oder zu verdrängen.

Stefanescu-Goanga bemerkt zu Orange: „Gewöhnlich war es mit einem heiteren Lustgefühl verbunden."

Heiss und Hiltmann bezeichnen Orange „als Farbe der Extraversion gleichsam in der zweiten Front hinter Gelb und Rot. Es mag auf einen Bereich hindeuten, der mit Leistungs- und Geltungsstreben angedeutet werden kann."

Im Farbpyramidentest gilt Orange vor allem auch als „Farbe der Körperlichkeit". Gegenüber Rot drückt es durch die ihm beigegebene Gelbkomponente sowohl Körperlichkeit wie Emotionalität mehr im Vollzug, mehr in zielgerichteter Bewegung und Gestaltung aus.

Für Köstlin ist es die Farbe des hellen Überflusses. Heimendahl beschreibt Orange als „eine Farbe, die wohl tut, weil sie alle Konflikte entspannt, leicht und heiter die frohe Seite des Lebens zeigt."

Itten versteht Orange als „Mischung von Gelb und Rot, " das „am Brennpunkt der großen strahlenden Aktivität" stehe: „Es besitzt sonnenhafte Leuchtkraft in der Sphäre des Materiellen, welche im Rot-Orange das Maximum an warmer Energie erreicht." Er behandelt Orange unter der Hauptkomponente Rot und kommt zu entsprechenden Ausdruckswerten: „Der warme Charakter des Rot steigert sich in Rot-Orange zum Ausdruck kämpferischer Leidenschaft. Dem Planeten Mars zugeordnet, ist es die Farbe der brennenden Kriegs- und Dämonen weit."

Wie dem Mars wird Orange auch dem Saturn zugeordnet. Es herrscht über andere Farben, entweder durch positives Überstrahlen oder durch negatives Verdrängen, je nach Stellenwert der Farbe im Kompositionszusammenhang. Die Symbolik des Gelb-Rot und die des Rot gehen selbstverständlich ineinander über.

In lichtem Orange-Rot erscheint die weibliche Gestalt der Weisheit, der Sophia. Gelb-Rot wird auf vielen Darstellungen als Farbe der Seraphim verwendet, die der göttlichen Liebe am Nächsten stehen. Man bezeichnet es als „flamma amoris et caritatis", Flamme der Liebe und der Barmherzigkeit. Die feurigen Zungen des Pfingstgeistes werden auf vielen Bildern in hellem Feuerrot wiedergegeben. In Chagalls Fraumünster-Komposition wird Elias auf einem gelb-orangenen Feuerwagen entrückt, das heißt von einer mächtigen Energie, die den Menschen über sich hinausträgt. Der Archetyp des schöpferisch verwandelnden Feuergeistes, eine Gestalt des Mercurius erscheint in Orange wie auch die keltische Göttin der Jugend und Liebe, Iduna.

Das Savadhistana-Chakra, das zweite, im Kreuzbereich gelegen, vertritt das Grundprinzip der schöpferischen Fortpflanzung des Lebens. Hier vermittelt die Farbe Orange eine vitalisierende, erneuernde Energie, sie befreit von erstarrten Mustern, fördert das Selbstwertgefühl und weckt Freude am sinnlichen Genuss.

Literatur: Standard

Autor: Riedel, Ingrid