G (Buchstabe)
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Definition: Der siebte Buchstabe des deutschen Alphabets hat als Vorgänger das phönizische Gimel, ein auf dem Kopf stehendes, linksläufig geschriebenes L, aus dem später das griechische Gamma entstand, beide hatten den Lautwert g.
Information: Gimel bedeutet in der phönizischen Sprache ursprünglich Kamel. Die Etrusker kannten den g-Laut nicht, sie übernahmen den Buchstaben als K, auch bei den Lateinern war der Lautwert k. Obwohl die Römer den g-Laut kannten, hatten sie lange Zeit kein eigenes Zeichen dafür, das C stellte sowohl das K als auch das G dar. Erst im dritten Jh. v. Chr. wurde das G als Variante des C gebildet, indem der römische Regierungsbeamte Spurius Carvilus Ruga (230 v. Chr.) im Rahmen einer Schriftreform das C mit einem schrägen Strich versah. Die Römer übernahmen es an die siebte Stelle ihres Alphabets und ersetzten damit das Z, für das sie wenig Verwendung hatten und welches an das Ende des Alphabets verschoben wurde. Bei Maßeinheiten steht G als Abkürzung für Giga, das Milliardenfache einer Einheit und g ist das Einheiten-Symbol für Gramm. In der Musik ist G die fünfte Stufe der C-Dur Tonleiter, und aus dem Tonbuchstaben G entwickelte sich der g-Schlüssel. Dieser steht als G für die Tonart G-Dur bzw. g für g-Moll. In der Finanzwelt kann G Geld, Geldkurs oder Gewinn bedeuten und in lateinischen Inschriften ist es die Abkürzung für den altrömischen Vornamen Gaius.
Interpretation: In seiner Erzählung "Der Buchstabe G" stellt Kurt Tucholsky die Eigenart des Berliner Dialekts dar, das G als J zu sprechen und die Schwierigkeiten, diesen Dialekt und die berlinische Identität aufzugeben.
Die G-Dur-Tonart gilt als klar, hell, festlich und wird u.a. von Bach in den Goldberg-Variationen und in den Brandenburgischen Konzerten verwendet.
Literatur: Standard
Autor: Müller, Anette