Eis

Aus symbolonline.eu
Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr von Anlumue (Diskussion | Beiträge) (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Keyword: Eis

Links: Essen, Wasser

Definition: Eis (ahd., mhd. is) ist der gefrorene Aggregatzustand des Wassers. Eis als Speiseeis ist ein Genussmittel, das u.a. aus Wasser, Milch, Sahne, Zucker u.a. Zusatzstoffen hergestellt wird.

Information: Eis kann in der Natur in unterschiedlichen Erscheinungsformen auftreten, z. B. als Hagelkorn, Eiswürfel oder Gletscher. Schnee besteht aus Eiskristallen.

Eis als Speiseeis stammt vermutlich aus dem antiken China und war im antiken Griechenland und Rom bekannt. Das Wissen über die Zubereitung kalter Speisen ging vermutlich in Europa verloren und kam mit den Entdeckern der Neuzeit wieder aus dem Osten zurück. Erste Rezeptbücher sind aus Italien (Ende des 17. Jh.s) bekannt. Die Eiswaffel und Eis zum Mitnehmen stammen wahrscheinlich aus England, Eis am Stiel wurde in Amerika als Wassereis erfunden.

Interpretation: Eis wird symbolisch mit Kälte und Erstarrung in Verbindung gebracht, im Besonderen mit Beziehungs- und Gefühlskälte. Dies kann Ausdruck eines Persönlichkeitsstils, einer traumatischen Erfahrung oder einer seelischen Krise sein (Angst, Depression, Einsamkeit, Trauer, Unsicherheit, Verlusterfahrung).

Ein Herz aus Eis haben, bedeutet ein hohes Maß an Mitleidslosigkeit, Unbarmherzigkeit und Lieblosigkeit. In Märchen und Geschichten ist die Eisprinzessin oder Schneekönigin von makelloser äußerer Schönheit, aber ihr Gefühlsleben ist erstarrt. Traditionell muss sie erlöst werden, sie wird aufgetaut, ihr kaltes Herz wird erwärmt und ihre Gefühle werden zum Leben erweckt.

Wenn sich die Stimmung im Kontakt mit fremden Menschen gelockert hat, die ersten Hemmungen beseitigt sind und Beziehung aufgenommen wird, so "taut man allmählich auf" oder es ist "das Eis gebrochen". Abgeleitet ist diese Redewendung von den Schiffern, die im Winter das Eis der Flüsse durchbrechen, den Weg bahnen müssen. Bei Unterbrechung oder Verschiebung einer Sache wird diese auf Eis gelegt, d. h. sie bleibt zwar erhalten, aber wird jetzt nicht genutzt. Wer sich auf dünnes Eis wagt, ist unvorsichtig, wagt sich in ein gefährliches Gebiet. Jemand aufs Glatteis führen bedeutet, ihn zu überlisten.

Das Lecken von Speiseeis ist Ausdruck der Sinnenlust und wird oft in einen erotischen Zusammenhang gebracht, z. B. mit Oralverkehr.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette