Chymische Hochzeit

Aus symbolonline.eu
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Keyword: Chymische Hochzeit

Links: Alchemie, Androgynie, Coniunctio, Ganzheit, Hieros Gamos, Hochzeit, Mysterium coniunctionis, Polarität, Selbst

Definition: Analog zur Heiligen Hochzeit im religiös-mystischen Zusammenhang stellte die C. H. in der Alchemie die Vereinigung der polaren Gegensätze dar, um eine neue Qualität zu schaffen.

Information: Männliches und Weibliches, Sonnenhaftes und Mondhaftes ist - im Zeichen des Androgyns (Androgynie) zu vermählen. Die zuerst verfasste, jedoch zuletzt (1616) erschienene Grundschrift der Rosenkreuzer "Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz Anno 1459" widmet sich diesem Thema. Dabei wird deutlich, dass der Held dieses Mysterienromans selbst einen Prozess durchläuft, der dieser C. H. entspricht; äußeres Werk und innere Entwicklung greifen ineinander. In einer Folge von Schilderungen, die auf "sieben Tage" verteilt sind, berichtet der Ich-Erzähler von seinen Erlebnissen auf dem Weg zur geheimnisvollen Hochzeit von König und Königin. Es ist ein von Traumbildern, Allegorien und Symbolen durchsetzter Text, der viele alchemistische Anspielungen enthält

Interpretation: Dieser geistig-seelische Prozess des "Mysteriums Coniunctionis" symbolisiert den Individuationsporzess, die damit verbundene Gegensatz-Vereinigung als Ausdruck der Selbstwerdung des Menschen (Selbst). Dieser Prozess steht im Zentrum des Werks von C. G. Jung, der nicht nur unter dem Titel "Mysterium Coniunctionis" sein Spätwerk publiziert hat, sondern der sich lebenslang mit der zugrundeliegenden Symbolik beschäftigte, wie auch sein Briefwechsel zeigt.

Literatur: Standard

Autor: Wehr, Gerhard