Rücken
Keyword: Rücken
Links: Achse, Hinten, Regression, Rucksack, Schatten, Säule, Senkrecht
Definition: Der Rücken (mhd. rücke, rucke, ahd. rucki) ist bei Tieren die obere Körperseite und bei Menschen der rückseitige Teil des Rumpfes, der den Bereich von den Schultern bis zu den Lenden einnimmt.
Information: Im Allgemeinen bezeichnet man als Rücken eine gewölbte hintere oder obere Fläche, wie den Hand-, Nasen- oder auch Buchrücken. Der Rücken ist ein der eigenen Beobachtung abgewandtes Körperteil. Was hinter dem eigenen Rücken geschieht, sieht man nicht, er ist schlecht zu schützen und wird bei Verfolgungen häufig verletzt.
Interpretation: Sprichwörtlich kann man leicht jemandem in den Rücken fallen, ihn hinterrücks heimtückisch anfallen oder ihm aber den Rücken decken (Rückendeckung), ihn gegen Angriffe schützen, ihm den Rücken stärken, ihm beistehen, ihn ermutigen. Als Gebärde der Verachtung oder der "Rücksichtslosigkeit" kehrt man jemandem den Rücken zu, wendet sich von ihm ab oder bespricht bzw. tut etwas hinter seinem Rücken, d. h. heimlich, ohne sein Wissen.
Die physiologische Empfindung, dass es einem vor Angst, Grauen und Kälte kalt den Rücken hinunter läuft, wird auch redensartlich verwendet. Auf dem Rücken liegen kann Zeichen des Vertrauens und der Ohnmacht sein, man hatte einen "Rückfall" oder es symbolisiert den Zustand der Regression. Der Rücken liegt im Schatten unseres Bewusstseins, in ihm liegt unsere verwundbare Stelle (siehe Siegfried-Sage). Da der Rücken hauptsächlich von den Schultern und dem Rückgrat (Achse, Säule) gebildet wird, ist auch die symbolische Bedeutung dieser Körperteile zu berücksichtigen. Wenn jemand einen "breiten Buckel" hat, kann er viel Kritik und Anfeindungen aushalten, vielleicht ist er auch jemand, der viel "Rückgrat", also einen festen, "aufrichtigen" Charakter, Standhaftigkeit und Zivilcourage besitzt. Wenn jemand allerdings "zu viel auf dem Buckel hat", dann hat er sich vielleicht zu viel an Belastungen aufgeladen und er sollte sich vielleicht erlauben, einige Sachen den "Buckel runterrutschen" zu lassen. Ganz schlimm ist es natürlich, wenn jemandem das "Rückgrat gebrochen" wurde und ihm damit seine Eigenständigkeit, sein Eigenwille und seine Identität genommen wurde.
Literatur: Standard
Autor: Müller, Anette