Amboss

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Keyword: Amboss

Links: Eisen, Hammer, Hufeisen, Metall, Schmied

Definition: Unterlage für das Werkstück bei der Metallbearbeitung, besonders beim Schmieden, germanisch: "woran man schlägt".

Information: Seine Funktion bedingt, dass er von sehr guter, d. h. schlagfester und hitzebeständiger Qualität, meist hochwertigem Stahl, sein muss, weil auf ihm das im Feuer glühend gemachte Eisen bearbeitet wird, wobei seine Oberflächenform an das Werkstück weitergegeben wird: Je glatter seine Oberfläche, desto ebener kann das geschmiedete Eisen werden; zur Bearbeitung des gebogenen Hufeisens hat der A. ein bis zwei seitliche Hörner, die spitz zulaufen, um dem Hufeisen seine Rundungen in unterschiedlicher Größe zu geben.

Interpretation: Gegenstück zum Hammer, sodass beide vorstellungsmäßig ein Paar bilden, das zusammen die männlich-weiblichen gestaltenden Kräfte der Natur symbolisiert. Dabei stellt der Amboss als passiver, 'erduldender', 'aushaltender' Pol die weibliche yin-Seite dar, Erde und Materie symbolisierend.

Hammer und Amboss sind Attribut aller Schmiedegötter, die zugleich Sturm- und Donnergötter sind wie Hephaistos, Vulcanus und Thor. Juno wird freischwebend mit Ambossen an den Füßen dargestellt, wenn sie die Luft als eines der 4 Elemente symbolisiert. Auch die Schutzheiligen der Schmiede, Heiliger Adrianus und Heiliger Eligius, haben Hammer und Amboss als Emblem. Sprichworte: "Ein guter Amboss fürchtet keinen Hammer." "Ein guter Amboss ist dem Schmied sein Heiligtum".

"Müßiggang ist der Amboss, auf dem alle Sünden geschmiedet werden". Im übertragenen Sinne könnte das Schicksal des Einzelnen mit seinen spezifischen äußeren Gegebenheiten als der Amboss verstanden werden, auf welchem seine Seele bearbeitet und geschmiedet wird

Literatur: Standard

Autor: Rafalski, Monika