Leber

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Keyword: Leber

Links: Bios-Prinzip, Blut

Definition: Die Leber ist mit einem Gewicht von 1, 4 bis 1, 8 Kilogramm Körpergewicht das schwerste Körperorgan nach der menschlichen Haut. Die Leber liegt im Oberbauch unter dem Zwerchfell.

Information: Zu den wichtigen Funktionen der Leber zählen: die Produktion von Gallenflüssigkeit, die Verarbeitung und Speicherung chemischer Substanzen und nicht zuletzt der Abbau von Stoffwechselprodukten und Giften. In der Leber wird pro Tag bis zu 1 kg Galle produziert. Galle ist eine grünliche, bitter schmeckende Flüssigkeit, die zu 97 Prozent aus Wasser und aus Gallensäuren besteht und Giftstoffe und Stoffwechselprodukte von der Leber zum Darm transportiert.

Die Leberzellen spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung und Aufbereitung von Nährstoffen für den menschlichen Körper. Produkte aus Eiweiß, Kohlehydraten und Fetten werden von den Leberzellen in für den Körper verwertbare Substanzen umgewandelt.

Abfallprodukte werden abgespalten und an die entsprechenden Ausscheidungsorgane weitergeleitet.

Interpretation: Die Leber ist nach alter Auffassung der Sitz des Lebens. Aus dem Zustand der Leber eines Opfertieres wurden bei Orakelhandlungen zukünftige Entwicklungen vorhergesagt.

Die Regenerationskraft der Leber symbolisiert auch die relative Dauerhaftigkeit, Widerstands- und Erneuerungskraft des Lebens.

Im griechischen Mythos hackt der Adler des Zeus Prometheus, der an einem Felsen im Kaukasus gefesselt ist, jeden Tag an der Leber, weil dieser gegen den Willen des Gottes das Licht und das Feuer brachte. Zum Glück und zur Pein des Prometheus wächst die Leber aber immer wieder nach. Seine Qual sollte viele Jahrhunderte dauern, bis der Held Herakles, von Mitleid erfüllt, ihn erlöste. Prometheus musste fortan einen Ring mit einem Stein aus dem Kaukasus tragen.

C. G. Jung berichtet in seiner Autobiografie von einem Traum, in dem er sich in Liverpool (Liverpool = «pool of life») befand, es regnete und es war finster, es war Winter und Nacht. In der Mitte der Stand sieht er einen runden Teich und darin eine kleine zentrale Insel. Während alles von Regen, Nebel, Rauch und spärlich erhellter Nacht bedeckt war, erstrahlte die kleine Insel im Sonnenlicht. Dort wuchs ein einzelner Baum, eine Magnolie, übergossen von rötlichen Blüten. Es war, als ob der Baum im Sonnenlicht stünde und zugleich selbst Licht wäre. Seine Gefährten kommentierten das abscheuliche Wetter und sahen offenbar den Baum nicht. Jung kommentiert, dass dieser Traum wohl seine damalige Situation darstellte. Alles war höchst unerfreulich, schwarz und undurchsichtig - so wie er sich damals fühlte. Aber er hatte das Gesicht der überirdischen Schönheit (den Lebensbaum in der Mitte des städtischen Mandalas) und darum konnte er überhaupt leben.

Das Erlebnis des Traumes verband sich bei ihm mir mit dem Gefühl des Endgültigen. Er sah, dass hier das Ziel für ihn ausgedrückt war. Die Mitte sei das Ziel, und über sie komme man nicht hinweg.

Literatur: Standard

Autor: N. N.