Schach
Keyword: Schach
Links: Spiel, Kampf, Logos-Prinzip, Krieg, Polaritäten
Definition: Das Schach-Spiel (v. persisch: Schah, für „König“), von seinen Anhängern das "königliche Spiel" oder gar das „Spiel der Spiele" genannt, ist ein Strategiespiel, das auf einem Brett mit 64 schwarz-weißen Feldern und jeweils 16 weißen und schwarzen Figuren gespielt wird (jeweils 8 Bauern, 2 Läufer, 2 Springer, 2 Türme und eine Dame und ein König). Ziel ist es, den gegnerischen König matt zu setzen, d. h. ihn so zu bedrohen, dass er im nächsten Zug von einer gegnerischen Figur geschlagen werden könnte, er aber kein weiteres Feld zum Ausweichen hat.
Information: ist vermutlich indischer Herkunft und hat schon immer zu symbolischem Nachdenken inspiriert. Vordergründig erscheint es als ein reines Kriegs-Spiel, bei dem sich zwei Lager feindlich gegenüber stehen und mit Strategie und Taktik versuchen, die Figuren des Gegners zu schlagen, seine Abwehrreihen zu durchbrechen und den König matt zu setzen.
Interpretation: Hinter diesem Geschehen sah man aber immer auch schon tieferen Sinn. Das weiß-schwarze Brett mit den 64 Feldern kann alle polaren, widerstreitenden Kräfte (Polarität), Mächte und Möglichkeiten, die im Universum und im Leben des Menschen und in ihm selbst wirksam sind, symbolisieren, z. B. Tag und Nacht, Licht und Schatten, positiv und negativ. Das Brett ist dann die Welt-Bühne, auf der der Mensch das Drama seines Lebens spielt. Wie im Leben auch, erfährt der Schachspielende z. B. die unentrinnbare Macht des Gesetzes von Ursache und Wirkung. Er hat eine gewisse Freiheit, seinen Weg einzuschlagen und sein Ziel zu planen, aber er muss auch die Schicksalsmächte, die ihm in Form der unvorhersehbaren Züge des Gegners entgegentreten, gebührend berücksichtigen. In seinen guten Zügen und in seinen Fehlern erlebt er das ständig wechselnde Auf und Ab von Hoffnung und Angst, Freude und Leid, Glück und Unglück, bis er schließlich alle seine Figuren wieder in die Schachtel zurücklegen muss.
Die Welt ist ein Schachbrett /
Tag und Nacht geschrägt /
wo Schicksal Menschen hin und her bewegt /
und nacheinander in die Schachtel legt.
(Omar Khayyam)
Literatur: Standard
Autor: Müller, Lutz