X (Buchstabe)

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Keyword: X - Buchstabe

Links: Alphabet, Buch, Buchstabe, Logos-Prinzip, Wort

Definition: Der 24. Buchstabe des deutschen Alphabets, der in der deutschen Sprache der seltenste Buchstabe ist.

Information: Der 24. Buchstabe des deutschen Alphabets hat seinen Ursprung im Samech des phönizischen Alphabets, hier hatte der Buchstabe noch den Lautwert s. Die Griechen verfügten in ihrem Alphabet über zwei unterschiedliche Formen des X. Im westlichen Gebiet hieß der Buchstabe Xi und stand für einen ks-Laut, im Osten hieß er Chi und wurde als ch-Laut gesprochen. Durch eine Schriftreform im Jahre 403 v. Chr. wurde der ch-Laut für die gesamte griechische Region verbindlich. Zuvor hatten jedoch die Römer das Xi ihrer westgriechisch sprechenden Nachbarn übernommen, um die lateinische Lautkombination ks wiederzugeben Auch im Deutschen steht X immer für die Konsonantenverbindung ks.

X als römisches Zahlzeichen bedeutet 10. Durch das X werden hier, so eine Erklärung, zwei gespreizte Hände dargestellt, d. h. zweimal fünf Finger. Eine andere Erklärungsmöglichkeit ist eine bis ins 15. Jh. gebrauchte Geheimschrift, in der tatsächlich für ein V ein X geschrieben wurde. In mathematischen Formeln und algebraischen Gleichungen steht das x für eine unbekannte Größe, eine zu ermittelnde Variable und mit der x-Achse ist die Abszissenachse im rechtwinkligen Koordinatensystem gemeint. Auf Tastaturen wird x als Operatorsymbol für die Multiplikation von Zahlen verwendet und X wird häufig für Extra eingesetzt, z. B. bei der Kleidergröße XL (Extra-Large).

Interpretation: X steht allgemeinsprachlich für Unbekanntes oder Mysteriöses (Herr X, Stunde X, Akte X, Terra X). Röntgen bezeichnete die von ihm entdeckten Röntgenstrahlen zunächst als X-Strahlen, heute noch wird die Röntgenstrahlen als X-Ray-Strahlung bezeichnet. X-Men sind Mutanten in einer Comic-Reihe. Ein x-beliebiger Mensch ist irgendeine Person aus der Menge. Wenn man etwas x-mal sagt, heißt das, dass man sich unzählige Male wiederholt.

Wenn man jemandem ein X für ein U vormacht, heißt das, dass man ihn täuscht, belügt oder betrügt. Möglicherweise hat die Redewendung damit zu tun, dass im Mittelalter die Zahlen mit römischen Zahlzeichen ausgedrückt wurden, wobei das V zugleich auch für das U stand. Zwei V, das eine verkehrt herum unter das andere gesetzt (X), bedeuten zehn. Die Redewendung wird deswegen u.a. auch auf betrügerische Manipulationen der römischen 5 = V und der römischen 10 = X zurückgeführt. Es war vermutlich für betrügerische Geldverleiher, Verkäufer, Gastwirte etc. leicht, durch Verlängerung der beiden Striche des V nach unten von der 5 zur 10 zu kommen.

Bekannt ist Xanthippe, die wohl äußerst zänkische und deswegen bekannte Frau des Sokrates, deren Name eines der wenigen im Deutschen bekannten Worte ist, die mit X beginnen.

XP (Chi-Rho) ist nach dem Fisch und dem Kreuz das dritthäufigste Christusmonogramm.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette