Shakti: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr
Keyword: Shakti
Links: Gottesbild, Mutter, große Sexualität
Definition: In der altindischen Gelehrtensprache bedeutet Shiva "Kraft, Macht, Energie".
Information: Keine
Interpretation: Shakti personifiziert die Ur-Energie, die Kraft Brahmans. Als dynamischer Aspekt Shivas wird sie auch als seine Gemahlin betrachtet. Viele Abbildungen zeigen beide in leidenschaftlich sexueller Vereinigung. Im hinduistischen Glauben kann der transzendente Aspekt Gottes nur durch Shaktis Gnade erfasst werden. „Siva verdankt Seine Mächtigkeit allein sakti, dem dynamischen Aspekt des Absoluten Seins. In Abwesenheit von sakti ist Er zu keiner Handlung fähig. Siva ist durch Dich, o sakti, mit Seinem wahren Wesen verbunden. Das ist der Grund, warum Dich einige wenige Begnadete als die fortdauernde Glückseligkeit verehren, als die Höchste Kraft, die das Universum erhält im Einklang mit der Transzendenz. Aus diesen Worten ist ersichtlich, dass Siva, sakti und Transzendenz letztlich identisch sind.“ Tripura Rahasya, 1986, S. 126).
Als "göttliche Mutter" wird Shakti in ganz Indien verehrt, wobei sie viele andere Namen trägt, z. B. Parvati, Kala, Durga; und als Kundalini-Shakti (Sanskrit:‚ Schlangenkraft') spielt sie auch im Tantra eine zentrale Rolle. Diese beschreibt C. G. Jung in einer Betrachtung über Mandalasymbolik folgendermaßen: „In der Symbolik des Kundalini-Yoga ist Shakti als Schlange dargestellt, welche dreieinhalbmal das Lingga, nämlich Shiva in Gestalt des Phallus, umschlingt. Dies ist die Darstellung der Möglichkeit der Erscheinungen im Raume. Aus Shakti geht Maja, der Baustoff der entfalteten Einzeldinge, hervor; sie ist somit die Erzeugerin der wirklichen Welt. Diese wird als eine Illusion, als seiend-nichtseiend gedacht. Sie ist zwar und bleibt dennoch in Shiva aufgehoben. Die Schöpfung beginnt also mit einem Akt der Entzweiung der im Gotte geeinten Gegensätze. Aus deren Spannung entsteht, als ein gewaltiger Energieausbruch, die Mannigfaltigkeit der Welt.“ Jung, GW 9 / 1, § 632)
Literatur: Standard
Autor: Seifert, Ang Lee