Nymphe: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr
Keyword: Nymphe
Links: Anima, Melusine, Muse, Nixe, Wasser
Definition: Der Name Nymphe bedeutet "junge Frau", "Braut", also "junge Frau in heiratsfähigem Alter".
Information: Der Name wurde in viele indogermanische Sprachen übernommen u. bezeichnet ursprünglich Wasserwesen, die aber in Grotten und Höhlen wohneNymphe Daraus entwickelte sich der Begriff des Nymphäum. Das Wort wurde im 4. Jahrhundert v. Ch. zum ersten Mal auf Delos belegt u. bezeichnete ein Heiligtum für die Nymphe. Ein Nymphäum wurde zusammen mit einem Wasserreservoir im 3. Jahrhundert v. Ch. gefundenen. Der moderne Begriff bezeichnet einen monumentalen Springbrunnen mit Statuen in Nischen u. stammt a. d. Spätantike. Er wandelte sich später zum Taufbecken.
Interpretation: Die Nymphen gelten als weibliche Naturdämonen in Menschengestalt, andererseits haben sie Züge von Göttinnen, die aber nicht unsterblich sind. Sie treten im keltischen Bereich v. a. in der Dreiergruppe auf (erinnern somit a. d. Schicksalsgöttinnen), als tanzender Reigen. Vor allem in Griechenland sind sie im Gefolge von anderen Gottheiten zu finden, die eng mit der Natur verbunden sind: Artemis – Apollon – Hermes – Pan. Ihre Partner im Gefolge der Artemis sind die SatyrNymphe Im griech. und röm. Kulturbereich gab es individuelle Nymphen mit ausgeprägtem Göttinnencharakter.
Obwohl sie dem Wasser zugeordnet sind, besitzen sie ursprünglich keinen Fischschwanz, sondern sind in lange, wallende Gewänder gekleidet. Später wurden sie immer mehr entblößt dargestellt (als Statuen oder am Brunnenrand liegend) u. sie erhielten zunehmend einen stärkeren erotischen Bezug. Sie rauben Jünglinge und verkörpern auch eine finstere Seite, die aber vor allem bei den Nereiden (entsprechend unseren Meerjungfrauen) anzutreffen ist. Sie galten später als sexuell besessen ("Nymphomanie", suchthaftes Verlangen von Frauen nach Sexualität). Der frische, unbekümmerte, ungehemmte nymphenhafte Charakter junger Mädchen, der die Projektionen älterer Männer besonders fesselt, wird in Nabokovs Roman "Lolita" (1955) dargestellt.
Fallbeispiel: Ein junger, musisch begabter Mann träumte wiederholt vom FKKStrand und nackten jungen Frauen, was natürlich erst auf der erotisch-sexuellen Ebene angeschaut wurde. Es zeigte sich aber, dass es hier nicht primär um sexuelle Probleme ging, sondern um Entwicklung der eigenen musischen Fähigkeiten, die nie gefördert wurdeNymphe. Auch in Träumen von Frauen kann diese inspirierende Wirkung vorhanden sein, auch hier haben sie oft noch eine unterstützende Wirkung in Bezug auf Lebensmöglichkeiten, die im Moment nicht wahrgenommen werden.
Literatur: Standard
Autor: Thomas, Helga