Extraversion: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Extraversion

Links: Orientierungsfunktionen, Introversion, Typologie

Definition: Extraversion (lat. nach außen gerichtet, gewendet) und Introversion sind zwei entgegengesetzte Einstellungsweisen der äußeren und der inneren Welt und deren Objekten gegenüber.

Information: C. G. Jung hat dieses Begriffspaar in die Tiefenpsychologie eingeführt. Die Extraversion ist - wie schon das Wort von seiner Bedeutung her nahe legt - nach außen gewendet."Mit diesem Begriff bezeichne ich eine offenkundige Beziehung des Subjektes auf das Objekt im Sinne einer positiven Bewegung des subjektiven Interesses zum Objekt" (Jung, GW 6, § 799). Die Libido fließt also stark den Objekten zu; diese werden geistig rasch ergriffen, können aber auch schnell wieder losgelassen werden. Der Kontakt zum äußeren Objekt, d. h. anderen Menschen und Gruppen ist angstfrei, wird eher als angenehm erlebt und gesucht, während das eigene Innere bedrohlich erlebt werden kann.

In der modernen Persönlichkeitspsychologie wie im Konzept der "Big Five" Persönlichkeitsfaktoren spielt die Dimension Extraversion-Introversion eine wichtige Rolle. Typisch extravertierte Menschen gelten als gesellig, kontaktfreudig, gesprächig, aktiv, unternehmungslustig, die Abwechslung liebend, optimistisch, heiter.

In Verbindung eines solchen "extravertierten Typus" mit jeweils einer Orientierungfunktion als Hauptfunktion beschrieb Jung vier extravertierte Typen (Typologie). In Weiterführung dieses Konzeptes sprechen Eschenbach und Adam weniger von einem extravertierten Menschen oder von Extravertiertheit generell, sondern es werden die jeweiligen extravertierten Orientierungsfunktionen genauer betrachtet, die - wenn sie im Vordergrund stehen - für das Überwiegen der extravertierten Einstellung bei einem Menschen maßgeblich sind. Nach diesem Konzept besitzt jeder Mensch zwei extravertierte und zwei introvertierte Orientierungsfunktionen, wodurch im Gesamtsystem der Psyche unter Einbezug des Unbewussten ein Ausgleich besteht.

Interpretation: Keine

Literatur: Standard, Adam (2003)

Autor: Adam. Uwe