Farbtherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Farbtherapie

Links: Affekt Analytische Psychotherapie Assoziation Bild Bildbetrachtung Emotion Energie > Farbe, allgemein Imagination Malen Psychotherapie Unbewusstes

Definition: Therapieformen, die sich die psychische Wirkung von Farben nutzbar machen.

Information: Als Träger der psychischen Emotionalität, die die Malenden bewegt, sind die auf einem Bild erscheinenden Farben für die diagnostische Beurteilung solcher Bilder aus dem Unbewussten eminent wichtig. So drückt eine jede Farbe eine bestimmte, von den anderen unterschiedene Gefühlswirkung aus, die sich durch experimentelle Untersuchungen belegen lässt.

Da die Auslösung bestimmter vegetativer Reize durch verschiedene Farben als erwiesen angesehen werden kann, lassen sich Farben auch therapeutisch anwenden, z. B. als Farbbestrahlungen bei vegetativen und affektiven Störungen, aber auch durch den Umgang der Patienten mit selbstgewählten Farben und einer auf der Basis der Analytischen Psychologie entwickelten Maltherapie, dem sogenannten "Malen aus dem Unbewussten" (Bach, 1991, Daniel (1993), Jacobi, 1969, Henzler und Riedel, 1992) das auf der Vorstellung beruht, dass das Finden der individuellen Formen und Farben Möglichkeiten bietet, sich selbst zu finden.

In der Maltherapie kann man davon ausgehen, dass die zu gestaltenden Bildsymbole aus dem Unbewussten aufsteigen, was einer Imagination entspricht. Auch während des Malens imaginiert die oder der Gestaltende weiter, bis es zur abschließenden Komposition des Bildes kommt.

Interpretation: Bei der Interpretation eines Bildes ist es wiederum wichtig wahrzunehmen, an welcher Stelle im Bild eine gewisse Farbe steht (das gleiche Blau kann an der Basis des Bildes schwerer wirken als in der oberen Bildzone). Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht der Farbverteilung lässt jeweils Rückschlüsse auf die Ausgewogenheit der im Bild ausgedrückten Gefühle des Malers bzw. der Malerin zu. Die Bilder aus dem Unbewussten werden in Analogie zu den Träumen ebenfalls als symbolisches Material aus dem Unbewussten gedeutet, was im Gespräch mit dem Patienten, der Patientin und unter Berücksichtigung seiner oder ihrer Assoziationen und Gestaltungsintentionen geschieht.

Literatur: Standard, Henzler, Riedel (1992)

Autor: Riedel, Ingrid