TaiChi: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:52 Uhr
Keyword: TaiChi
Links: Einheit, Qigong, Selbst, Taoismus
Definition: Unter TaiChi (Taiji) verstanden die Chinesen als kosmologischen Begriff das „Namenlose“, den Urzustand, bevor Himmel (Yang) und Erde (Yin) sich trennten. Taiji wird auch die Mutter von Yin und Yang genannt, als Ursprung von Bewegung (Yang) und Ruhe (Yin). Taiji ist die Große Leere oder das Große Eine, aus dem die Zweiheit hervorgeht.
Information: Keine Taijiquan als Bewegungskunst gehört ebenso wie Qigong zu den gesundheitserhaltenden Übungen (Yangsheng), die auf den Grundlagen der daoistischen Kultur von Yin und Yang wurzeln. Ein Leben in Harmonie mit sich und der Umwelt bedeutet im Einklang mit dem Dao zu leben.
Neben Yin und Yang gehört Qi zum Verständnis von Taijiquan. Qi lässt sich umfassend als „Lebenskraft, Lebensenergie“ verstehen. Beim Üben von Taijiquan soll das Qi im Körper frei fließen und von keinen Anspannungen blockiert werden.
Entsprechend der in Familien gepflegten und tradierten Schulen lässt sich kein authentischer Gründer des Taijiquan nennen. Vier Hauptstile sind bekannt: Chen-, Yang-, Wu- und Sun-Stil. Erste fundierte Aufzeichnungen gehen zurück auf Zhang Sanfeng (zwischen Song-Dynastie: 960 – 1278 und Ming-Dynastie: 1368 - 1644). Unterschieden wird zwischen der auf Zhang Sanfeng zurückgehenden „Inneren Schule“, die sich auf die Einheit von Geist, Bewegung und Qi konzentrierte, und der „Äußeren Schule“ des Shaolin-Klosters, das die Muskelkraft und die Kampftechniken betonte.
Interpretation: Anregend für das Taijiquan sollen die zwei unterschiedlichen Bewegungsabläufe im Kampf zwischen Schlange und Elster (manches Mal auch Kranich oder Sperling) gewesen sein. Die Bewegungen der Schlange sind geschmeidig und rund (Yin) und die der Elster hart, kräftig und schnell (Yang). Zhang Sanfeng schloss daraus, dass alles Biegsame und Weiche vom Harten und Starren nicht besiegt werden kann. Die Bewegungen des Taijiquan kreisen beständig um diese beiden Pole. In fließenden Bewegungen wird das Gewicht fortwährend verlagert und zugleich zwischen „voll“ und „leer“ gewechselt. Atmung, Bewegung und Konzentration folgen den Bewegungsabläufen.
Der Daoismus spricht von drei Schätzen: dem Himmel, der Erde und dem Wasser. Das Wasser verkörpert mit seinem Selbstreinigungsprozess die Qualitäten des Qi. Das Taijiquan nimmt sich diesen Läuterungsvorgang zum Vorbild. Mit zunehmender Übungspraxis harmonisieren die kreisenden und spiraligen Bewegungen Übende und Umfeld miteinander.
Literatur: Standard
Autor: Hammerstein, Günter